Umfrage zur Kommunalwahl – Thema 6: Lichtverschmutzung

  • Wie wichtig ist für Sie die Neuausweisung von Baugrund im Stadtgebiet?
  • Welchen Standpunkt vertreten Sie in Bezug auf die Forderungen des Volksantrags „Ländle leben lassen“ zur Beschränkung des Flächenverbrauches (s. „Hintergrund“)?
  • Wie stehen Sie zum Konzept der Netto-Null-Versiegelung?

Die zeitnahe Umrüstung von Beleuchtungen auf insektenfreundliche Leuchtmittel findet unsere volle Unterstützung. Ebenso der Einsatz von Laternen mit Bewegungsmelder, die die Leuchtkraft erhöhen, sobald sich Zufußgehende oder Radfahrende nähern.

Gunnar Link für Buntspecht Schramberg

Wir möchten die zeitweise Abschaltung der Straßenbeleuchtung auf den Nebenstraßen, immer unter einer ausgewogenen Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten, beibehalten. Darüber hinaus gibt es mittlerweile technisch gute Möglichkeiten, die Beleuchtung insektenfreundlich zu gestalten. Auch im Außenbereich muss hierzu aber immer gut abgewogen werden. In Bezug auf die Beleuchtung der Schramberger Burgen bedeutet das für uns, dass im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten die Burgen in reduzierter Dauer, weiterhin angestrahlt werden können. Dem nun umgesetzten Kompromissvorschlag, haben wir im Gemeinderat zugestimmt, da die Beleuchtung unserer Burgen für die Schrambergerinnen und Schramberger identitätsstiftend ist. Die „Hoorig Katz“ und der Weihnachtsstern an den Burgruinen Schilteck und Hohenschramberg sind für Schramberg einüberregionales Alleinstellungsmerkmal.

Dominik Dieterle für den CDU Stadtverband Schramberg

In Bezug auf das Thema Lichtverschmutzung vertreten wir einen ausgewogenen
Standpunkt, der sowohl die Notwendigkeit zum Schutz der Umwelt anerkennt als auch die kulturelle und historische Bedeutung beleuchteter Denkmäler berücksichtigt. Die richtige Balance zu finden, ist entscheidend, um die Akzeptanz in der Bevölkerung für Umweltschutzmaßnahmen zu sichern und gleichzeitig die Schönheit und Bedeutung unserer kulturellen Erbe zu wahren. Maßnahmen zur Eindämmung von Lichtverschmutzung.
Gezielte Überprüfung und Anpassung von Werbe- und Anzeigetafeln: Vielfach tragen gerade große, hell beleuchtete Werbeflächen nachts zu erheblicher Lichtverschmutzung bei. Eine Überprüfung dieser Lichtquellen und deren Anpassung auf umweltfreundlichere und weniger invasive Beleuchtungstechnologien wäre ein effektiver Schritt. Dies könnte durch die Nutzung von zeitgesteuerten Beleuchtungen oder durch den Einsatz von Technologien erfolgen, die den Lichtausstoß minimieren.
Intelligente Beleuchtungslösungen für öffentliche Plätze und Straßen: Der Einsatz von Bewegungssensoren und Dimmtechnologien kann dazu beitragen, dass Licht nur dann verwendet wird, wenn es benötigt wird. Dies reduziert nicht nur die Lichtverschmutzung, sondern spart auch Energie.
Einsatz von umweltfreundlicher Beleuchtung bei Denkmälern: Anstatt die Beleuchtung von Denkmälern komplett abzuschalten, könnte eine umweltfreundlichere Beleuchtung wie LED verwendet werden, die gezielt und sparsam eingesetzt wird, um das kulturelle Erbe angemessen zu präsentieren ohne die Umwelt unnötig zu belasten.
Aufklärung und Information der Öffentlichkeit: Die Sensibilisierung der Bürger für die Probleme und Folgen der Lichtverschmutzung ist ein wesentlicher Schritt. Informationskampagnen können helfen, das Bewusstsein zu schärfen und Unterstützung für die Umsetzung von Maßnahmen zu gewinnen.
Durch diese Maßnahmen kann eine nachhaltige Reduzierung der Lichtverschmutzung erreicht werden, die sowohl die ökologischen Aspekte als auch die sozialen und kulturellen Belange berücksichtigt. Es ist wichtig, dass solche Initiativen gut geplant und in Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinschaft umgesetzt werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen und breite Unterstützung zu sichern. Daher gilt bei uns eindeutig, die Burgen sollen weiterleuchten.

Neue Liste

Einsatz von insektenfreundlicher Beleuchtung (siehe Burgenbeleuchtung) wird auch von uns dringend gefordert! Ebenso verkürzte Beleuchtungszeiten.
Der Einsatz von Bewegungsmeldern ist ein gutes Mittel um Gehwege nach Bedarf zu schalten.
Intensität, Richtung, Lichtfarbe, Dauer und Notwendigkeit sollten optimal abgestimmt sein.
Unsere Kommune sollte die Planung der öffentlichen Straßenbeleuchtung von natur-u. umweltschutzorientierten Lichtplanern erstellen lassen und nicht von einem Energieversorger. Denn neben Sicherheit und Energieeffizienz muss auch eine maximale Umweltverträglichkeit das unbedingte Ziel bei Umrüstungen oder dem Neubau von Straßenbeleuchtungs-Anlagen sein.

Volker Liebermann für die ÖDP-Fraktion Schramberg

Durch innovative Beleuchtungstechnik kann hier in Zukunft noch Einiges verbessert werden. Wir haben uns dazu schon weiter vorne im Fragenkatalog geäußert. 
Was das Beleuchten von öffentlichen Gebäuden angeht, ist es gut, dass Schramberg bis 2028 auf eine insektenfreundliche Beleuchtung umstellen wird. Darüber haben wir in der Vergangenheit lange diskutiert. Herausgekommen ist ein Kompromiss, der nun für eine Mehrheit tragfähig ist. Kommunalpolitik ist einfach sehr vielschichtig und viele unterschiedliche Gedanken und Punkte müssen abgewogen und berücksichtigt werden. Nicht immer kommt am Ende das heraus, was einem persönlich besonders wichtig ist.

SPD SChramberg

Hintergrundinformationen des BUND Ortsverbands Schramberg zum Thema:

Der BUND Baden-Württemberg hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit vielen anderen Vereinen und Verbänden den Volksantrag „Ländle leben lassen“ für mehr Flächenschutz gestartet. Auf der Homepage zur Initiative heißt es: „Baden-Württemberg ist ein Bundesland mit wunderschöner Natur, vielfältigen Kulturlandschaften und lebendiger Landwirtschaft […]. Doch dass das so bleibt ist alles andere als sicher. Wir opfern Wiesen, Wälder und Felder ausgedehnten Betonwüsten und erschließen neue Wohn- und Gewerbegebiete, anstatt bestehenden Siedlungsflächen neues Leben einzuhauchen. Der stetig voranschreitende Flächenfraß ist eines der gravierendsten Umweltprobleme unseres Bundeslandes und bedroht nicht nur die hiesige Natur und Landwirtschaft, sondern auch die Lebensqualität in unserer Heimat. […] mit jeder neu versiegelten Fläche gehen Böden für die Lebensmittelproduktion, Landschaften, seltene Lebensräume und Biotope unwiderruflich verloren.“

Mit 50.000 Unterschriften wurde das Quorum erreicht, um den Antrag dem Landtag vorzulegen und diesen zu verpflichten, sich mit den Inhalten des Volksantrages auseinanderzusetzen. Dabei fordert der Volksantrag „nur“ die Umsetzung eines Zieles ein, das im Koalitionsvertrag der Landesregierung schon enthalten ist: Den Flächen-verbrauch kurzfristig auf 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren. 

Eine Möglichkeit, um die Beanspruchung neuer Flächen zu vermeiden ist es, dem Leerstand von Wohnraum entgegenzuwirken. Dies kann durch ein engagiertes Leerstandsmanagement ermöglicht werden, z. B. durch die Beratung von Privatpersonen, die Wohnraum bisher leerstehen lassen oder durch Förderprogramme, die es ermöglichen, leerstehenden Wohnraum baulich attraktiver zu gestalten. Ein Baulückenschluss ist ebenfalls anzustreben. Bereits bestehende Gewerbe- und Industriebrachen sollten für neue Unternehmen genutzt werden.

Ein weiteres Ziel des BUND ist die Netto-Null-Versiegelung. Dieses Konzept sieht vor, dass die Kommune für jedes neue Baurecht, das genehmigt wird, an anderer Stelle in gleichem Umfang Flächen (z. B. geteerte Plätze) entsiegeln muss. Je weniger Flächen versiegelt sind, desto besser wird Regenwasser vom Boden aufgenommen. Versickerndes Wasser kommt dem Grundwasserspiegel zugute. Zudem sinkt mit der direkten Aufnahme des Regenwassers in den Boden das Risiko von Überschwemmungen.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert