Umfrage zur Kommunalwahl – Thema 3: Erneuerbare Energien

  • Welche Maßnahmen halten Sie für wichtig, um unabhängig zu werden von fossilen Rohstoffen?
  • Welche Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um den Energieverbrauch im Stadtgebiet zu senken?
  • Gibt es konkrete Maßnahmen, die Sie treffen wollen, um den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen in Schramberg (zum Beispiel auf den Dächern städtischer Gebäude) voranzubringen?

Dezentrale Energiegewinnung mit Erneuerbaren und Energie-Speicherung ist der Weg. Den Energieverbrauch kann man mit optimierten oder alternativen Prozessen senken. Hier sollte die Kommune die Industrie bestmöglich unterstützen und sich in einen Austausch begeben. Beispielsweise bei der Errichtung von Nahwärmenetzen, Abwärmenutzung oder der Nutzung von Dach- oder Parkplatzflächen zur Energieerzeugung. Energieverbrauch findet auch passiv statt durch „graue Energie“ von Baumaterialien. Hier hat die Stadt bei städtischen Baumaßnahmen direkten Einfluss.
Die Forderung städtische Dachflächen für PV zu nutzen ist Konsens. Man könnte dem durch eine Resolution im Gemeinderat Nachdruck verleihen. Eine lokale Energiegenossenschaft könnte Schwung in eigene, städtische Projekte zur Energieerzeugung bringen.

Gunnar Link für Buntspecht Schramberg

Wir setzen auf eine sichere, bezahlbare, saubere und technologieoffene Energieversorgung. Dazu wollen wir die erneuerbaren Energien deutlich ausbauen. Allerdings werden sie allein nicht für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung ausreichen. Um diesem Ziel näher zu kommen, müssen wir bei Sanierungen und Neubauten entsprechend isolieren und alternative Energiequellen, beispielsweise Wärmepumpen und PV-Anlagen, nutzen. Wo möglich sollten Energie eingespart, regenerative Energien ausgebaut und Speichermöglichkeiten eingesetzt werden. Darüber hinaus machen wir uns im Landkreis dafür stark, dass die Einwohner ohne Auto ihre Arbeitsstelle erreichen können.
Um den Energieverbrauch in der Stadt senken zu können, müssen wir intelligente Stromzähler einsetzen. Dies gilt genauso für den Verbrauch, sodass Nutzer die Möglichkeit haben, dann Öko-Strom zu nutzen, wenn dieser in hohem Maß vorhanden ist. Dies ist zum Beispiel über die App von Transnet BW „StromGedacht“ umsetzbar. In diesem Beispiel sehen wir, dass Ökologie, Ökonomie und soziales Miteinander untrennbar zusammen gehören. Durch diese Maßnahme sparen Kunden Strom und reduzieren ihre Kosten. Gleichzeitig wird das Klima geschont. Um den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen in Schramberg voranzubringen sollte die Stadtwerke GmbH & Co. KG als Investor und Betreiber von PV-Anlagen Strom an die städtischen Gebäude liefern.

Dominik Dieterle für den CDU Stadtverband Schramberg

Ausbau von Photovoltaikanlagen: Ein wesentlicher Schritt zur Unabhängigkeit von fossilen BrennstoWen ist der verstärkte Einsatz von Solarenergie. Die Stadt sollte eine Selbstverpflichtung einführen, um bis zu einem bestimmten Zeitpunkt 100% der rentablen kommunalen Gebäude mit Photovoltaikanlagen nachzurüsten. Dies kann dazu beitragen, den städtischen Energiebedarf nachhaltig zu decken und gleichzeitig die Energiekosten zu senken. Des weiteren könnten finanzielle Anreize für bereits bestehende Flächen wie Supermarktparkplätze rentabel erschlossen werden.
Förderung von Balkonkraftwerken und Photovoltaikanlagen für Privathaushalte: Durch das Anbieten von Anreizen für die Installation solcher Systeme können auch private Haushalte ermutigt werden, ihren Teil zur Energiegewinnung beizutragen. Dies könnte in Form von finanziellen Zuschüssen oder vereinfachten Genehmigungsverfahren geschehen.
Energie-Effizienz durch Gebäudedämmung: Eine Überprüfung und gegebenenfalls Verbesserung der Dämmung kommunaler Gebäude kann den Heizbedarf erheblich reduzieren. Gut isolierte Gebäude benötigen weniger Energie zum Heizen und Kühlen, was sowohl die Energiekosten als auch den CO2-Ausstoß senkt.
Umrüstung auf LED-Beleuchtung: Die Umstellung auf LED-Lampen in städtischen Gebäuden und auf Straßenbeleuchtung, sobald die bisherigen Leuchtmittel ausfallen, ist eine kosteneffiziente Methode, den Stromverbrauch zu senken. LED-Lampen verbrauchen bis zu 80% weniger Energie als herkömmliche Glühlampen und haben eine wesentlich längere Lebensdauer.

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Maßnahmen: Finanzielle Anreize schaffen, um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden. Einbau von Wärmepumpen prüfen, Fernwärmenetz ausbauen, Speichermöglichkeiten bei Photovoltaikanlagen aufzeigen um auch nachts Energie abrufen zu können. Energie einsparen: Städtische Beleuchtungen nur in benötigten Zeiträumen anlassen, nachts in Wohngebieten die Anzahl der Lampen reduzieren, Sicherheit der Bevölkerung sollte aber gegeben sein.
Konkrete Maßnahmen vom Ausbau der Photovoltaik-Anlagen siehe Punkt 1

Volker Liebermann für die ÖDP-Fraktion Schramberg

Der Angriff von Russland auf die Ukraine hat uns gezeigt, wie schnell eine Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu großen Problemen in der Energieversorgung führen kann. Deshalb ist es wichtig, dass es uns gelingt, unabhängiger in der Energieversorgung zu werden. Dies ist aber ein Thema, dass wir europäisch angehen müssen. Es wird uns nicht gelingen, hier als einzelnes Land oder als Kommune eine gute Lösung hinzubekommen. Es braucht Europa dazu.
Was das Thema Windkraftanlagen angeht, ist es gut, dass auf Bundesebene die entsprechenden Rahmenbedingungen zum Ausbau der Windkraftanlagen geschaffen wurden. Es sollte aber genau geprüft werden, ob die ausgewiesenen Gebiete wirklich sinnvoll zur Nutzung von Windkraft sind oder ob sie nicht in anderer Hinsicht ökologisch noch wertvoller für die Region wären.
Wie es uns in Zukunft noch besser gelingen kann, erneuerbare Energien zu entwickeln und zu nutzen, wird uns in den kommenden Jahren noch sehr beschäftigen. Auf kommunaler Ebene können wir zum Beispiel über eine aktive Wirtschaftsförderung Firmen nach Schramberg holen, die in diesem Themenfeld innovativ und zukunftsorientierte Ideen ausprobieren und weiterentwickeln. Dabei muss es auch um die Nutzung weiterer, alternativen Energien gehen. Windkraft ist nur ein Teil. Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden ist ein weiterer Bereich. Hier gibt es ja für die Stadt gewisse Vorgaben und Verpflichtungen bei Neubauten. Unser Ziel ist es aber auch, nach und nach in die Altbauten zu investieren und hier sowohl bei der Heiztechnik ggf. über Nahwärmenetze oder bei der Stromversorgung über Photovoltaikanlagen auf Dachflächen zu setzen.

SPD SChramberg

Hintergrundinformationen des BUND Ortsverbands Schramberg zum Thema:

Erneuerbare Energien gehören zu den wichtigsten Stromquellen in Deutschland und ihr Ausbau ist eine zentrale Säule der Energiewende. Im Jahr 2022 lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung in Deutschland bei 44 %, wobei knapp die Hälfte davon durch Windkraft erzeugt wurde. Neben den positiven Effekten der erneuerbaren Energien auf den Klimawandel trägt die Umstellung entscheidend dazu bei, angesichts von internationalen Kriegen und Konflikten unabhängiger von fossilen Brennstoffen aus dem In- und Ausland zu werden. Da der Strompreis dann nicht mehr von den schwankenden Preisen der Energieimporte aus fossilen Brennstoffen abhängig ist, profitieren langfristig alle Bürger/innen in ihrem direkten Alltag vom Ausbau der regenerativen Energien. In der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2023) wurde das Ausbauziel für erneuerbare Energien in Deutschland angehoben: Bis zum Jahr 2030 sollen 80 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland mit erneuerbaren Energien abgedeckt sein. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Anteil an erneuerbaren Energien in Deutschland innerhalb der nächsten sechs Jahre nahezu verdoppelt werden. Wind- und Sonnenenergie sind dabei die wichtigsten regenerativen Energieträger in Deutschland.

Im Stadtgebiet Schramberg werden bereits einige Windkraftanlagen betrieben. Die Planung für die neue Anlage „Mooshof 2“ sind schon weit fortgeschritten. Entsprechend dem „Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz BW“ legt der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg derzeit Vorranggebiete für den Bau von Windkraftanlagen fest. Für die Fläche im Feurenmoos gibt es mit den Stadtwerken Tübingen bereits einen interessierten Investoren, der fünf neue Anlagen bauen will.

Photovoltaikanlagen sind seit dem Jahr 2022 für neue Gebäude und seit 2023 auch für grundlegende Dachsanierungen Pflicht. Außerdem müssen neu angelegte offene Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen mit Photovoltaik-Anlangen versehen werden. Großes Potential bietet aber auch die Nachrüstung bestehender Dachflächen. Die Stadt Schramberg könnte hier mit der Ausstattung aller geeigneten kommunalen Dachflächen mit Photovoltaik-Anlagen ihrer Vorbildfunktion nachkommen.


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