Welche Maßnahmen halten Sie für wichtig, um unabhängig zu werden von fossilen Rohstoffen?
Welche Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um den Energieverbrauch im Stadtgebiet zu senken?
Gibt es konkrete Maßnahmen, die Sie treffen wollen, um den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen in Schramberg (zum Beispiel auf den Dächern städtischer Gebäude) voranzubringen?
Hintergrundinformationen des BUND Ortsverbands Schramberg zum Thema:
Erneuerbare Energien gehören zu den wichtigsten Stromquellen in Deutschland und ihr Ausbau ist eine zentrale Säule der Energiewende. Im Jahr 2022 lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung in Deutschland bei 44 %, wobei knapp die Hälfte davon durch Windkraft erzeugt wurde. Neben den positiven Effekten der erneuerbaren Energien auf den Klimawandel trägt die Umstellung entscheidend dazu bei, angesichts von internationalen Kriegen und Konflikten unabhängiger von fossilen Brennstoffen aus dem In- und Ausland zu werden. Da der Strompreis dann nicht mehr von den schwankenden Preisen der Energieimporte aus fossilen Brennstoffen abhängig ist, profitieren langfristig alle Bürger/innen in ihrem direkten Alltag vom Ausbau der regenerativen Energien. In der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2023) wurde das Ausbauziel für erneuerbare Energien in Deutschland angehoben: Bis zum Jahr 2030 sollen 80 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland mit erneuerbaren Energien abgedeckt sein. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Anteil an erneuerbaren Energien in Deutschland innerhalb der nächsten sechs Jahre nahezu verdoppelt werden. Wind- und Sonnenenergie sind dabei die wichtigsten regenerativen Energieträger in Deutschland.
Im Stadtgebiet Schramberg werden bereits einige Windkraftanlagen betrieben. Die Planung für die neue Anlage „Mooshof 2“ sind schon weit fortgeschritten. Entsprechend dem „Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz BW“ legt der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg derzeit Vorranggebiete für den Bau von Windkraftanlagen fest. Für die Fläche im Feurenmoos gibt es mit den Stadtwerken Tübingen bereits einen interessierten Investoren, der fünf neue Anlagen bauen will.
Photovoltaikanlagen sind seit dem Jahr 2022 für neue Gebäude und seit 2023 auch für grundlegende Dachsanierungen Pflicht. Außerdem müssen neu angelegte offene Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen mit Photovoltaik-Anlangen versehen werden. Großes Potential bietet aber auch die Nachrüstung bestehender Dachflächen. Die Stadt Schramberg könnte hier mit der Ausstattung aller geeigneten kommunalen Dachflächen mit Photovoltaik-Anlagen ihrer Vorbildfunktion nachkommen.